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„EZB-Geldpolitik steht zusehends im krassen Missverhältnis zur konjunkturellen Lage“

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Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich im Jahresverlauf deutlich verstärkt. Aktuelle Konjunkturindikatoren deuten darauf hin, dass der überraschend kräftige Aufschwung auch in das Jahr 2018 hineintragen wird. „Davon wird auch die Versicherungsbranche profitieren“, sagt GDV-Chefvolkswirt Klaus Wiener. Die Europäische Zentralbank (EZB) gerate damit aber weiter unter Druck, den Krisenmodus ihrer Geldpolitik zu stoppen, so Wiener, der vor steigenden Gefahren für die Finanzstabilität warnt.

Mit Blick auf die Weltwirtschaft sieht der Chefvolkswirt des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zum Jahresende einen weit besseren Befund als allgemein erwartet. Gleichwohl rechnet Klaus Wiener für 2018 nicht mit einer Erhöhung der Leitzinsen. Einen solchen Schritt erwartet er frühestens im Jahr 2019 – und dann auch nur, wenn die Konjunktur weiter boomt und sich die Inflationsrate dem EZB-Ziel von knapp unter zwei Prozent annähert. „Die EZB-Geldpolitik steht zusehends im krassen Missverhältnis zur konjunkturellen Lage“, befindet der GDV-Chefvolkswirt.

Dabei stehen die Aussichten für stabiles Wachstum gut: Nahezu alle Regionen seien vom Aufschwung erfasst worden, selbst den früheren Euro-Krisenländern gehe es inzwischen spürbar besser als noch zu Beginn 2017. Vor allem die deutsche Wirtschaft profitiert: Nahezu alle Indikatoren haben sich nach Einschätzung des GDV-Chefökonomen verbessert. Und auch für 2018 „stehen die Chancen günstig, dass der Aufschwung auf dem erreichten höheren Niveau andauert“. Die Notenbank werde in den nächsten Jahren vor einer vielleicht ebenso großen Herausforderung stehen wie zu Zeiten der Finanzmarktkrise. „Jetzt muss sie ihren Kurs fein austarieren“, so der GDV-Chefvolkswirt. „Zu den wohl größten Gefahren für den Aufschwung und die Finanzstabilität gehört mittlerweile ein abrupter Zinsanstieg.“

Die gute Konjunkturentwicklung stützt auch die Versicherungswirtschaft. Die Branche rechnet für 2017 mit einem Beitragsplus von 1,3 Prozent, nachdem in den beiden Jahren zuvor eine Null vor dem Komma stand; für 2018 kalkuliert die Assekuranz Wiener zufolge mit einem vergleichbaren Anstieg. Als Wachstumstreiber dürften sich zudem Cyber- und Kurzzeitversicherungen sowie die Absicherung gegen Naturgefahren erweisen.

Eine detaillierte Analyse der aktuellen geldpolitischen Lage bietet die neue Ausgabe der GDV-Publikation „Makro und Märkte kompakt“ mit dem Titel „Kräftiger Aufschwung hält an“, die Sie im Downloadbereich auf dieser Seite finden.


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